Das WM-Barometer! Quelle: sport.orf.at

22.01.2013 08:25

 

Nur noch sechs Rennen Zeit

Mit Kitzbühel und Maribor stehen bei Damen und Herren nur noch zwei Weltcup-Stationen vor der Heim-WM in Schladming auf dem Programm. Langsam, aber sicher kristallisiert sich der maximal 24 Teilnehmer umfassende ÖSV-Kader heraus. Ein letztes Empfehlungsschreiben kann am Wochenende in Slalom und Riesentorlauf (Damen), sowie Super-G, Abfahrt, Slalom und Kombination (Herren) abgegeben werden.

In Wengen und Cortina d’Ampezzo konnten einige WM-Anwärter eine aufsteigende Form unter Beweis stellen oder sich sogar fix das Ticket sichern. Die WM-Longlist wurde vom ÖSV wie üblich 21 Tage vor Beginn am 4. Februar eingereicht. Die endgültige Nennliste muss 24 Stunden nach dem letzten Weltcup-Rennen abgegeben werden. Bis es soweit ist, liefert ORF.at mit dem WM-Barometer einen Überblick, wer unter Druck steht und wer sich bereits auf einen Schladming-Start vorbereiten kann.

Drei offene Plätze im Slalom

Herren: Bei den Herren ergaben sich in Wengen keine wirklich neuen Aufschlüsse. Marcel Hirscher (2.) und Mario Matt (12.) sind weiter die Fixstarter. Aus dem Trio Reinfried Herbst (15.), Manfred Pranger (16.) und Benjamin Raich (18.) schaffte keiner ein ausschlaggebendes Ergebnis. Rein von den Platzierungen sind Pranger und Herbst mit den exakt gleichen Top-Ten-Rängen (6., 7.) vor Raich einzuordnen. Raichs Vorteil ist, dass er in Schladming für mehrere Bewerbe infrage kommt, seine Konkurrenten aber auf den Slalom beschränkt sind.

Damen: Bernadette Schild sicherte sich mit Rang sechs in der Flachau den dritten Startplatz neben Kathrin Zettel und Michaela Kirchgasser. „Das sind unsere schnellsten Mädels, da braucht man nicht viel rütteln“, sagte Chefcoach Herbert Mandl. Um das letzte Slalom-Ticket kämpfen Alexandra Daum, Nicole Hosp und Carmen Thalmann. Letztere hat dank ihrer Leistungen im Rennen und im Training die besten Karten. „Carmen ist sicher die Viertschnellste im Team. Nicole bringt es leider aus dem Training nicht rüber. Das sollte man berücksichtigen“, sagte Mandl.

Carmen Thalmann im Slalom
GEPA/Christian WalgramTrotz des Ausfalls in Flachau ist Carmen Thalmann weiter auf WM-Kurs

Riesentorlauf gibt noch Rätsel auf

Herren: Beim letzten RTL vor der WM in Adelboden hat das Pendel in Richtung der Routiniers ausgeschlagen. Raich und Philipp Schörghofer zeigten mit den Plätzen acht und sieben einen klaren Aufwärtstrend. Christoph Nösig und Marcel Mathis, die bis dahin die Nase vorne hatten, konnten sich nicht für den zweiten Durchgang qualifizieren. „Ein paar sind auf alle Fälle ins Abseits gefahren. Das hatte nichts mit Skirennsport zu tun, sondern mehr mit Skiurlaub“, ärgerte sich Chefcoach Mathias Berthold, der mit Hirscher nur einen Fixstarter hat.

Damen: Bei den Damen wird der letzte RTL vor der WM in Maribor wohl zum Ausscheidungsrennen. Während Zettel und Anna Fenninger aufgrund ihrer starken Ergebnisse klar gesetzt sind, tobt dahinter der Kampf um die restlichen zwei Plätze. Mit Stefanie Köhle, Kirchgasser, Elisabeth Görgl und Eva-Maria Brem hoffen gleich vier Läuferinnen auf eine erfolgreiche Qualifikation.

Kitzbühel-Super-G als Qualifikation

Herren: Was der RTL für die Damen in Maribor ist, ist der Super-G in Kitzbühel für die Herren - eine interne ÖSV-Qualifikation. Seines Startplatzes wirklich sicher kann sich noch keiner sein, wobei Joachim Puchner und Hannes Reichelt mit je einem dritten Platz einen großen Vorteil haben. Matthias Mayer, Klaus Kröll und Max Franz sind aussichtsreiche Anwärter. Raich, Romed Baumann, Georg Streitberger und Florian Scheiber brauchen wohl eine Platzierung nahe dem Podest.

Damen: Wie schnell es mit einem Ticket klappen kann, stellte am Sonntag Nicole Schmidhofer unter Beweis. Die 23-Jährige holte vor vier Jahren mit Rang zwölf ihr bestes Weltcup-Ergebnis. In Cortina löste sie als Zweite mit einem Schlag die WM-Eintrittskarte. „Wenn wir insgesamt nur drei Stockerlplätze haben, sollte das passen“, sagte Mandl. Neben Fenninger ist nur Titelverteidigerin Görgl fix. Für die offenen zwei Plätze drängte sich kaum jemand auf. Köhle (8.) Regina Sterz (10.), Stefanie Moser (9.) und Andrea Fischbacher (10.) haben je ein Top-Ten-Ergebnis.

Nicole Schmidhofer im Super-G
GEPA/Andreas PranterNach den Rängen 23, 15 und 17 katapultierte sich Nicole Schmidhofer zur WM

Abfahrtsentscheidung erst in Schladming

Herren: Wengen hat Klaus Kröll (2.) und Hannes Reichelt (3.) als Fixstarter bestätigt. Neben diesem Duo hatte Berthold vor allem für Baumann (6.) und Rückkehrer Franz (14.) Sonderlob übrig: „Romed hat endlich wieder Tritt gefasst. Und wir sind froh, dass Max wieder dabei ist. Dieser Jungspund ist wichtig für das Team.“ Auf eine starke Leistung in Kitzbühel hoffen noch Joachim Puchner, Florian Scheiber und Georg Streitberger. Sehr wahrscheinich ist aber, dass das ÖSV-Quartett für die WM-Abfahrt erst nach den ersten Trainingseindrücken nominiert wird.

Damen: Sterz empfahl sich in Cortina mit Rang fünf für das ÖSV-Quintett in der Abfahrt und wird neben Fenninger und Görgl wohl dabei sein. Moser hat ebenfalls gute Chancen. Auch für Fischbacher ist der WM-Zug noch nicht abgefahren. Während die Olympiasiegerin skeptisch ist („Aufstellen tut man sich nur mit guten Leistungen“), gibt Mandl noch Hoffnung. „Ich denke, dass sie vielleicht doch mitgenommen werden soll, speziell für das Abfahrtstraining“, sagte der Chefcoach.

Max Franz bei der Abfahrt in Wengen
GEPA/Wolfgang GrebienMax Franz hat in der Abfahrt gute Chancen, den Sprung ins Team zu schaffen

Superkombi als Herren-Manko

Herren: Die einzige Superkombi in dieser Saison zeigte in Wengen ein Manko an ÖSV-Allroundern. Raich ist durch Rang vier gesetzt. Baumann wird trotz seines enttäuschenden 22. Ranges nominiert werden. Reichelt überzeugte mit Rang zwölf, wird aber erst in Schladming entscheiden, ob er nach einer kräfteraubenden ersten Woche antreten wird. Sollte der Salzburg auch für den RTL nominiert werden, wird er die Kombi wohl auslassen. In Wengen waren noch Matthias Mayer (20.), Joachim Puchner (21.) , Florian Scheiber (28.) und Frederic Berthold (out) dabei.

Damen: Neben Titelverteidigerin Fenninger sind Nicole Hosp, Michaela Kirchgasser, Kathrin Zettel und Elisabeth Görgl voraussichtlich gesetzt.

Die WM-Longlist des ÖSV

Für 15 Läufer und Läuferinnen ist indes der Traum von der Heim-WM bereits geplatzt. Obwohl sie im Weltcup zum Einsatz kamen, befindet sich ihr Name nicht auf der WM-Longlist des ÖSV.

Auf der Longlist:

Damen (16): Anna Fenninger, Elisabeth Görgl, Marlies Schild, Eva-Maria Brem, Alexandra Daum, Andrea Fischbacher, Nicole Hosp, Cornelia Hütter, Michaela Kirchgasser, Stefanie Köhle, Stefanie Moser, Bernadette Schild, Nicole Schmidhofer, Regina Sterz, Carmen Thalmann, Kathrin Zettel.

Herren (20): Romed Baumann, Frederic Berthold, Manuel Feller, Max Franz, Reinfried Herbst, Marcel Hirscher, Wolfgang Hörl, Johannes Kröll, Klaus Kröll, Marcel Mathis, Mario Matt, Matthias Mayer, Christoph Nösig, Manfred Pranger, Joachim Puchner, Benjamin Raich, Hannes Reichelt, Florian Scheiber, Philipp Schörghofer, Georg Streitberger.

Nicht auf der Longlist:

Herren: Rainer Schönfelder, Manuel Wieser, Marc Digruber, Stefan Brennsteiner, Vincent Kriechmayr, Ottmar Striedinger, Markus Dürager

Damen: Jessica Depauli, Ramona Siebenhofer, Stefanie Wopfner, Margret Altacher, Tamara Tippler, Stephanie Venier, Mariella Voglreiter, Mirjam Puchner

 

Greez ph0xy

 

Quelle: ORF.at